SEO ist ein umfassendes Thema, das einiges an Expertenwissen verlangt. Doch im Bereich Content gilt eine einfache Regel: Der Leser steht immer im Vordergrund, erst dann kommt die Suchmaschine.

Im Rahmen unserer SEO-Reihe haben wir uns bereits mit den Grundlagen von SEO beschäftigt. Heute widmen wir dem Thema Content aufgrund seiner Bedeutung einen ganzen Artikel: Im folgenden Text erfahren Sie nach einer kurzen Einführung, wie sich der Bereich im großen Gebiet des Onlinemarketing einordnen lässt, wie Sie eine langfristige Strategie entwickeln und welche verschiedenen Arten von Content es gibt. Außerdem helfen wir Ihnen mit einfachen Tipps bei der praktischen Umsetzung und Erstellung von Texten.


Wie gelangte SEO-Content zu seiner Bedeutung?

Wie alle Themengebiete der Websiteerstellung und -vermarktung hat sich auch der Bereich SEOContent in den letzten Jahren stark verändert. Für Marken, Hersteller und Newsportale war gut lesbarer, interessanter Inhalt zwar schon immer wichtig, aber vor allem für Onlineshops und Marktplätze dienten Texte oft nur als Keyword-Sammelplatz. Nicht selten wurden die Inhalte am Seitenende in kleiner Schrift und einem wenig kontrastierenden Farbton platziert, da die Aneinanderreihungen von Suchbegriffen nicht nur fürchterlich zu lesen waren, sondern auch den Nutzer nicht vom Kauf ablenken sollten.

Mit dem Panda-Update von Google im Jahr 2011 veränderte sich dies: Die Suchmaschine legt nun deutlich mehr Wert auf die Qualität des Contents statt auf dessen Quantität. Zwei Jahre später ging Google noch einen Schritt weiter und verbesserte seinen Algorithmus im Bereich semantische Zusammenhänge und Synonyme. Seitdem kann die Intention von Suchanfragen besser eingeschätzt und Texte zu mehr als einem Suchbegriff verfasst werden. Der Bereich SEO-Content gewann dadurch deutlich an Bedeutung und trat ins Rampenlicht.


Wie unterscheiden sich SEO-Content und Content Marketing?

Die Suchmaschinenoptimierung (kurz: SEO) und das Content Marketing sind zwei Teilbereiche des Onlinemarketings, die mehr und mehr zusammenwachsen und doch nicht dasselbe wollen. Eine genaue Definition der Begriffe hilft bei ihrer Unterscheidung:

SEO schließt alle Maßnahmen ein, die die eigene Website in den organischen (also den unbezahlten) Ergebnissen der Suchmaschinen nach vorne bringen. Diese enthalten die Offpage- Optimierung mit allen Tätigkeiten, die nicht direkt auf der Website gemacht werden, sowie die Onpage-Optimierung mit den technischen und den inhaltlichen Verbesserungen der Seite.

Content Marketing konzentriert sich darauf, regelmäßig wertvolle und relevante Inhalte zu erstellen und zu verbreiten, um neue Kunden zu gewinnen, bestehende zu halten und mehr Bekanntheit zu erreichen mit dem letztendlichen Ziel, profitable Kundenaktionen herbeizuführen.

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Wie entsteht aus einer Content-Strategie ein Redaktionsplan?

Eine gute Content-Strategie umfasst die langfristige Planung, Erstellung und Veröffentlichung von Inhalten und ist eng verknüpft mit der Definition Ihres Keyword-Sets. Das Ergebnis sind Inhalte, die thematisch die Suchanfragen relevanter Kunden behandeln und die passenden Keywords bestmöglich einbinden. Um diese zu erhalten, stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Wen wollen Sie ansprechen?
  • Welche Botschaft wollen Sie transportieren?
  • Welche Inhalte eignen sich dafür?
  • Welche Form ist passend?
  • In welcher Frequenz sollen die Inhalte veröffentlichen werden?


Mit den Antworten auf diese Fragen können Sie Ihren Redaktionsplan formulieren. Dieser wird meist in tabellarischer Form erstellt und sollte mindestens die Punkte Thema, Format sowie Veröffentlichungsdatum und -ort enthalten.

TIPP

Mehr zur Auswahl Ihres Keyword-Sets erfahren Sie im Artikel „Die Grundlagen von SEO – ganz einfach erklärt“.

Welche Form sollten Ihre Inhalte haben?
 

Bei der Erstellung von Inhalten sollten Sie sich immer Ihre Botschaft sowie Ihre Zielgruppe vor Augen halten und entsprechend formulieren. Nur Content bei dem Suchintention und Suchergebnis im Einklang stehen, führt zum Erfolg.

Im Allgemeinen werden vier Arten von Content definiert, die alle andere Absichten und Ziele verfolgen:

Transaktionaler Content stellt die Transaktion in den Vordergrund: Der Nutzer soll ein Produkt kaufen, sich zu einer Beratung anmelden, ein Abo abschließen oder Ähnliches. Er muss also durch den Inhalt Informationen über ein Produkt oder eine Dienstleistung sowie über Sie als Anbieter erhalten. Transaktionaler Content wird üblicherweise auf Kategorieseiten, Produktseiten oder Markenseiten zur Verfügung gestellt.

Informationaler Content legt den Fokus auf die reine Bereitstellung von Informationen: Die Suchanfrage des Nutzers soll bestmöglich beantwortet werden, eine Transaktion wird – zumindest nicht vordergründig – nicht angestrebt. Die Informationen können in Evergreen- und zeitbezogenen Inhalten dargestellt werden.

Evergreen-Inhalte sind immer interessant, während zeitbezogene Inhalte, wie beispielsweise saisonale Themen, nur für einen kurzen Zeitpunkt relevant sind. Informationaler Content wird häufig durch ein Magazin, einen Ratgeber- oder einen Blogartikel angeboten. Brand Content bezeichnet Inhalte, die das Unternehmen vorstellen und dessen Image zeichnen. Er ist für alle Geschäftsmodelle relevant und auf Service-Seiten wie Über uns, FAQs und Karriere zu finden. Auch Pressemitteilungen und Mitarbeiter-Magazine bieten Platz für diese Inhalte.

Social Content umfasst alle Inhalte, die den Nutzer unterhalten und sich zum Teilen in sozialen Netzwerken eignen: Insider-Tipps, Behind the Scenes-Videos, Infografiken usw. Die Inhalte finden Platz in einem Magazin oder Ratgeber sowie auf speziell angelegten, separaten Landingpages. Sie können auch außerhalb der eigenen Website, zum Beispiel auf Facebook, YouTube und Instagram, eingebunden werden.

Nicht alle Content-Arten spielen für SEO eine wichtige Rolle: Transaktionaler Content hat die größte Bedeutung für Ihr Ranking, da es für transaktionale Keywords häufig ein hohes, stetiges Suchvolumen gibt. Dies gilt auch für informationalen Evergreen-Content, wohingegen informationaler, zeitbezogener Content nur wichtig ist, wenn Sie ein saisonales Produkt anbieten. Brand Content und Social Content haben nur eine indirekte Auswirkung auf die organischen Suchergebnisse: Für Ihre Marken-Keywords erhalten Sie bei einer technisch fehlerfrei aufgebauten Website automatisch ein gutes Ranking, während es für Inhalte mit Unterhaltungswert nur wenig Suchvolumen gibt. Dennoch ist Social Content wichtig, um Offpage-Signale wie Links und Social Signals zu generieren.
 

Wie sollte suchmaschinenoptimierter Content aussehen?


Nachdem Sie mithilfe des Keyword-Sets das Thema und mittels der Definition von Botschaft und Zielgruppe die Art des Inhalts festgelegt haben, können Sie sich an dessen Erstellung machen. Dabei sollten Sie zwei Bereiche beachten: die gute Lesbarkeit des Artikels sowie seine Optimierung für Suchmaschinen.

Tipps für gut lesbare, interessante Texte:

  1. Schreiben Sie einzigartige, gut recherchierte Texte, die man nur bei Ihnen findet. Zusammenkopierte Textpassagen verärgern nicht nur den Leser, sie können auch eine Urheberrechtsverletzung darstellen. Auch bei sich selbst sollten Sie nicht abschreiben: Google wertet gleiche Inhalte als Duplicate Content und straft diese ab.
  2. Stimmen Sie nicht nur den Inhalt Ihres Texts auf die Zielgruppe ab, sondern auch Ihre Schreibweise. Umgangssprache in Fachartikeln wirkt unprofessionell, während eine überkorrekte Ansprache in Unterhaltungstexten steif erscheint.
  3. Eine fehlerfreie Rechtschreibung und korrekte Grammatik sollten selbstverständlich sein.
  4. Schreiben Sie so einfach und klar wie möglich: Eine komplizierte Schreibweise mit langen, verschachtelten Sätzen ist kein Zeichen von Kompetenz, sondern stört den Lesefluss. Vermeiden Sie die Verwendung von passiven Verben, komplizierten Fachbegriffen und Fremdwörtern. Sprechen Sie den Leser direkt an.
     

Tipps für die Suchmaschinenoptimierung:

  1. Platzieren Sie die Keywords sinnvoll und ausgewogen. Die wichtigsten Stellen sind in der H1- Überschrift und den H2-Überschriften, an Text- und Absatzanfängen, in Bild- und Videonähe sowie im Title Tag und der Meta Description.
  2. Orientieren Sie sich nicht an der Keyword-Dichte, sondern an der WDF*IDF-Formel. Mithilfe dieser Analyse wird das Vorkommen eines Keywords sowie passender Begriffe innerhalb eines Texts mit anderen Seiten, die mit diesem Keyword ranken, verglichen. Im Ergebnis lassen sich dadurch lesefreundlichere Inhalte verfassen.
  3. Verwenden Sie nicht nur ein bestimmtes Keyword, sondern auch Synonyme, Varianten und verwandte Ausdrücke. Dank Googles verbessertem Verständnis semantischer Zusammenhänge können Sie auf die Anhäufung eines einzelnen Suchbegriffs verzichten und sich auf einen spannenden Lesefluss konzentrieren.
  4. Setzen Sie sinnvolle Verlinkungen zu internen und externen Seiten. Dies hilft nicht nur dem Leser, sondern auch der Suchmaschine, sich auf der Website zurechtzufinden und den thematischen Zusammenhang einzuordnen.
     

Gute Texte sind der wesentliche Rankingfaktor im Bereich SEO-Content. Doch auch Bilder und Videos können für den Nutzer hilfreich sein und für die Suchmaschinen optimiert werden.

Tipps für die Optimierung von Bildern und Videos:

  1. Ebenso wie Ihre Texte sollten Sie auch Bilder und Videos einzigartig, original und zur Zielgruppe passend gestalten.
  2. Kreieren Sie aussagekräftige Dateinamen und Meta Tags mit den entsprechenden Keywords.
  3. Beschreiben Sie das Bild bzw. Video im umgebenden Text. Auch hier sollten die passenden Keywords enthalten sein.
  4. Achten Sie auf die Dateigröße. Das Bild bzw. Video sollte für den Leser klar erkennbar sein, aber die Ladezeit der Webseite nicht beeinflussen.


Beachten Sie all diese Punkte, erhalten Sie Inhalte, die sowohl dem Leser als den Suchmaschinen gefallen.
 

Das Zusammenspiel von Mensch und Suchmaschine


Google und Co. können anhand von User Signals wie Verweildauer, Klickzahl und Absprungrate immer genauer erkennen, wie interessant die Inhalte auf Ihrer Seite für den Nutzer sind. Für die Suchmaschinen gilt dabei: je relevanter für den Nutzer, desto wichtiger in den Rankings. Möchten Sie also eine gute Position in den Suchergebnissen erreichen, sollten Sie dem Nutzer hochwertigen Content bieten, der je nach Anforderung informiert, beim Kauf unterstützt oder unterhält.

Wichtig dabei ist, die Optimierung Ihres Contents nicht als schnelle Wunderwaffe zu sehen. Sowohl SEO-Content als auch Content Marketing benötigen Disziplin und Durchhaltevermögen: Sie müssen Ihrer Zielgruppe stetig interessante Inhalte zur Verfügung stellen – dann werden Sie mit einer besseren Sichtbarkeit in den Suchergebnissen belohnt.

Sollten Sie Fragen dazu haben oder sich Hilfe bei der Entwicklung einer SEO-Strategie sowie deren Umsetzung wünschen, kontaktieren Sie uns. Wir sind telefonisch unter 0711 184206-0 oder per EMail über hello@wus.agency für Sie da.

Dagmar Kavakli
Senior Content-Marketing Manager

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